Im Rahmen des iQuaKi Projekts wurde diese Weiterbildung von 2019 bis 2022 an der Universität Konstanz entwickelt und evaluiert. Finanziert wurde das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (Deutschland).
Die iQuaKi Weiterbildung wurde von 2020 bis 2022 durchgeführt und mit einer umfassenden Studie begleitet. Hierfür haben die Teilnehmenden vor, direkt nach und 6 Monate nach der Weiterbildung verschiedene Fragebögen zu sich, den Kindern ihrer Gruppe sowie zur Weiterbildung ausgefüllt. Auch Eltern wurden befragt. Zudem konnten in einigen Einrichtungen standardisierte Beobachtungen der Interaktionen vor Ort durchgeführt werden. Insgesamt haben 88 Fachkräfte sich zur Weiterbildung und Studie angemeldet, 63 haben die Weiterbildung begonnen und die Mehrheit davon hat sie auch erfolgreich beendet (54 Fachkräfte).
Die Rückmeldungen aus der Evaluation zeigen eine hohe Zufriedenheit der Teilnehmenden mit der Weiterbildung. Ein wesentliches Kernelement der Weiterbildung stellt das Coaching dar. Dieses wurde von den Teilnehmenden als großer Mehrwert identifiziert. Sie beschreiben, dass eine externe Reflexion sehr wirksam ist, um sich intensiv mit sich selbst und den eigenen Handlungen auseinander zu setzen und sich dabei Unbewusstes aus einer Vogelperspektive heraus bewusst zu machen. Durch die positive Bestärkung und Motivation der Coaches erleben sich die Teilnehmer*innen kompetenter und nehmen eine Steigerung des Selbstwerts wahr. Durch diverse Inputs der Coaches im Sinne von Anregungen durch Fachwissen und Fragestellungen kommt es zu einer Erweiterung der Denkweise. Auch die im Coaching durchgeführten Videoanalysen sowie die zuvor erfolgten Aufnahmen wurden als sehr nützlich bewertet.
Neben der eingeschätzten Nützlichkeit nehmen die Teilnehmer*innen Veränderungen in ihren Handlungen wahr. So sehen sie beispielsweise positive Veränderungen in der Fokussierung kindlicher Interessen. Das bedeutet, dass sie sich verstärkt auf die Kompetenzen und Interessen der Kinder konzentrieren und die kindliche Autonomie bewusster fördern. Ebenso werden Veränderungen im Sinne feinfühliger Interaktionen beschrieben, in denen Bedürfnisse und Emotionen der Kinder besser wahrgenommen und thematisiert werden. Bezüglich einer veränderten Haltung nennen die Teilnehmer*innen beispielsweise eine bewusstere, wertschätzendere Haltung in der Interaktion. Sie beschreiben, dass sie stärker die Sicht des Kindes einnehmen und dabei hinterfragen, warum das Kind so handelt und wo es gerade in seiner individuellen Entwicklung und mit seinen Interessen steht.
Besonders erfreulich ist, dass sich die teilnehmenden Fachkräfte in der Qualität ihrer Interaktionen durch die Weiterbildung nachweislich verbessert haben.
Der Schlussbericht und die Forschungsdaten stehen auf dem OSF Repository öffentlich zur Verfügung.
Projektleitung
Prof. Dr. Sonja Perren
Mitarbeitende
Dr. Yvonne Reyhing
Johanna Lieb
Flora Nasilowski
Bettina Brun (ehemalige Projektmitarbeiterin)
Kooperation
University of Virginia, Charlottesville (USA)
Finanzierung
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Laufzeit
2019–2022
Auskunft
Prof. Dr. Sonja Perren