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Zugehörigkeit in der Kindheit

Das Erleben von Zugehörigkeit ist für Kinder sowohl in Bezug auf das individuelle Wohlbefinden als auch in Bezug auf die kindliche Entwicklung, das frühe Lernen und das Sozialverhalten hoch bedeutsam. Das Gefühl dazuzugehören unterstützt insbesondere in der frühen Kindheit Entwicklungsprozesse von Selbstkohärenz, eigener Akteurschaft sowie die sich entwickelnde Identität und wird als eine Hauptquelle menschlicher Motivation gesehen. Die Erfahrungen der Kinder in ihren ersten Institutionen wie Spielgruppe, Kita, Kindergarten oder erste Primarschuljahre sind dabei besonders wichtig. Sie können im weiteren Bildungsverlauf zum Modell für ihr Erleben von Zugehörigkeit und Partizipation in Institutionen und nicht zuletzt in demokratischen Gesellschaften werden.

Das Forschungsprojekt «Zugehörigkeit in der Kindheit» hat zum Ziel, die bisherigen Erkenntnisse aus der Forschung um die Sicht der Kinder zu erweitern und zu differenzieren. Es befasst sich daher mit der Frage, wie Kinder im institutionellen Alltag das Gefühl der Zugehörigkeit erleben. Zudem soll im Hinblick auf verschiedene Diversitätsdimensionen wie Alter, Geschlecht, soziale und kulturelle Herkunft sowie Behinderung geklärt werden, unter welchen Bedingungen welche Faktoren für das Erleben von Zugehörigkeit besonders bedeutsam sind. Daraus kann in einem weiteren Schritt eruiert werden, wie in den Bildungsinstitutionen und Einrichtungen der (frühen) Kindheit ein Gefühl der Zugehörigkeit für alle Kinder in ihrer Unterschiedlichkeit unterstützt werden kann.

Zielgruppe sind Kinder im Alter von drei bis acht Jahren, deren Eltern und pädagogische Fachpersonen aus unterschiedlichen Bildungsinstitutionen der (frühen) Kindheit. Der gewählte qualitative Forschungszugang ermöglicht vertiefte Erkenntnisse zum individuellen Erleben von Zugehörigkeit bei den Kindern sowie zu den organisatorischen und institutionellen Bedingungen der Bildungssettings. Methodisch wird die Studie so konzipiert, dass sie das Recht der Kinder, selbst gehört zu werden (Vereinte Nationen, 1989), in den Mittelpunkt stellt. Kinder haben so die Möglichkeit, die Praxis in Institutionen der frühen Kindheit, denen sie angehören, zu beeinflussen.

Über die Beteiligung von Studierenden verschiedener Entwicklungs- und Zielstufen (Masterstudium Frühe Kindheit und Bachelorstudiengang Kindergarten-Unterstufe) können diese im Rahmen ihrer Ausbildung für die Bedeutung von Gefühlen der Zugehörigkeit sensibilisiert und auf die Zugehörigkeit fördernde Settings und Interaktionen vorbereitet werden.

Projektleitung

Angelika Schöllhorn, Carmen Kosorok Labhart, Barbara Weiss-Hanselmann

Thinktank mit

Carine Burkhardt Bossi, Karin Fasseing Heim

Laufzeit

2023-2026

Auskunft

Prof. Dr. Angelika Schöllhorn, PHTG


Prof. Dr. Angelika Schöllhorn
Dozentin Pädagogik und Psychologie im Masterstudiengang Frühe Kindheit
+41 (0)71 678 57 34E-Mail
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