Per Schuljahr 2024/25 wurde im Kanton Thurgau das selektive Obligatorium der vorschulischen Sprachförderung (SOVS) eingeführt. Die bildungspolitische Massnahme sieht eine verpflichtende vorschulische Sprachförderung für jene Kinder vor, die eineinhalb Jahre vor Kindergarteneintritt nicht über ausreichend Deutschkenntnisse verfügen. Die Einführung des SOVS als staatlich organisierter Bildungs- und Sprachförderauftrag geht mit einer Umstrukturierung der bisher weitgehend familiär-privat verantworteten frühen Kindheit einher und hat Auswirkungen auf den Alltag in den Einrichtungen der vorschulischen Kinderbetreuung. An dieser Ausgangslage setzt die von Dr. Ursina Jaeger (PHTG) und Dr. Alexander Knoll (ZHAW) verantwortete Pilotstudie an und nimmt die Ausgestaltung der vorschulischen Sprachförderung im Kanton Thurgau in den Blick. Im Zentrum stehen die Fragen, wie die Massnahme auf kommunaler Ebene organisiert, umgesetzt und wahrgenommen wird, und was dies für das Feld der frühen Kindheit bedeutet. Zur Bearbeitung der Projektfragen arbeiten wir mit Interviews, Fokusgruppen und teilnehmender Beobachtung, um die Perspektiven von Expertinnen und Experten in den Betreuungseinrichtungen, von bildungspolitischen Akteuren, sowie von Eltern und Kindern im Kanton Thurgau zu erfassen. Die Transformationen und Neuordnungen im Feld der frühen Kindheit, die die Massnahme des SOVS mit sich bringt, werden mit Blick auf die Verhältnisbestimmung öffentlich-privater Verantwortlichkeiten für junge Kinder analysiert.
Projektleitung
Dr. Ursina Jaeger (PHTG) und Dr. Alexander Knoll (ZAHW)
Kooperation
ZAHW Soziale Arbeit
Finanzierung
Eigenmittel
Laufzeit
2023 - 2026
Auskunft
Dr. Ursina Jaeger