Menü

releFant: Wie relevant ist Fantasiespiel für die kindliche soziale Entwicklung?

Der Lehrstuhl Entwicklung und Bildung in der frühen Kindheit der Universität Konstanz und der pädagogischen Hochschule Thurgau erforscht im ForschungsprojektReleFant , welche Bedeutung das Fantasiespiel für die soziale und emotionale Entwicklung von Spielgruppenkindern hat.

Das charakterisierende Merkmal von Fantasiespiel ist der Als-ob-Aspekt: Kinder deuten im Spiel Objekte um, schlüpfen in verschiedene Rollen und erfinden Spielszenarien. Die Qualität des Fantasiespiels stellt einen entscheidenden Faktor für eine positive Wirkung auf die kindliche Entwicklung dar. Mit einer randomisierten kontrollierten Interventionsstudie untersucht das SNF-Projekt, ob durch eine aktive Spielbegleitung die Fantasiespielqualität der Kinder sowie ihre sozialen und emotionalen Fähigkeiten gefördert werden können. In den zwei Erhebungszeitpunkten (2017/18 und 2018/19) haben 29 Spielgruppen mit etwa 200 Kindern teilgenommen.

Die bisherigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass Kinder eine höhere Qualität des Fantasiespiels zeigen, wenn sie aktiv beim Spielen begleitet werden. Auch das zur Verfügung stellen von Spielmaterial kann die Häufigkeit und Qualität des kindlichen Fantasiespiels erhöhen, wenn die Fachpersonen das Material zur aktiven Begleitung des kindlichen Fantasiespiels nutzen. Darüber hinaus zeigt sich, dass die Fantasiespielkompetenz von Kindern mit verschiedenen sozial-emotionalen Kompetenzen zusammenhängt: Kinder mit höheren Fantasiespielkompetenzen haben ein besseres Emotionsverständnis, haben bessere Sprachkompetenzen und auch mehr soziale Kompetenzen (z.B. eine höhere Durchsetzungsfähigkeit). Ob die Erhöhung der Fantasiespielqualität längerfristig auch mit einer Verbesserung der sozial-emotionalen Kompetenzen einhergeht wird im Projekt momentan noch erforscht.

Projektleitung
Prof. Dr. Sonja Perren

Mitarbeitende
Carine Burkhardt Bossi, Ann-Kathrin Jaggy, Isabelle Kalkusch, Barbara Weiss-Hanselmann

Kooperation
Fabio Sticca, Marie Meierhofer Institut für das Kind, Zürich

Finanzierung
Schweizerisches Nationalfonds

Laufzeit
2017–2020

Auskunft
Prof. Dr. Sonja Perren

 

nach oben