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Ringvorlesung «Forschung und Praxis in der Frühen Kindheit»

Die Ringvorlesungen finden regelmässig jeweils am letzten Mittwoch der Monate Januar, April, Juni und November statt.

Das Binationale Zentrum Frühe Kindheit lädt zur nächsten kostenfreien Ringvorlesung der Reihe «Forschung und Praxis in der frühen Kindheit» ein.

Mittwoch, 30. April 2025 | 18.30–20.00 Uhr | Online-Durchführung

Referent:in und Thema

Thema: Zusammensein verstehen: Evolutionäre, entwicklungsbezogene und kulturelle Grundlagen menschlicher Interaktion 

Referentin: Dr. Raphaela Heesen, Nachwuchsgruppenleiterin (SNSF Ambizione, University of Zürich)

Der Anlass wird von Prof. Dr. Sonja Perren moderiert und umfasst einen Beitrag. Interessierte können sich hier für die Online-Durchführung anmelden. Informationen zum Zugang erhalten Sie nach erfolgter Anmeldung per E-Mail.

Abstract:

Unsere ausgeprägten kooperativen und prosozialen Fähigkeiten sind entscheidende Merkmale für das, was uns als Menschen ausmacht. Ihre Erforschung ist von großer Bedeutung für das Verständnis unserer Biologie, z.B. der Evolution unserer Sprache, Kognition, und unseres Sozialverhaltens. Wie haben sich die zugrundeliegenden Mechanismen unseres einzigartigen «Interaktions-Apparates» entwickelt, und wann traten sie erstmals in der Evolution auf? Wie unterscheiden sie sich zwischen verschiedenen Kulturen, und wann entstehen sie im Laufe unserer Entwicklung? Was könnten wir durch solche Einblicke für die Zukunft lernen, in der wir global immer mehr zusammenarbeiten müssen, um Krisen zu bewältigen, und in der wir immer mehr virtuell miteinander in Kontakt treten, auch schon in der (frühen) Kindheit? Auf diese Fragen werde ich in meinem Vortrag eingehen. Dabei diskutiere ich zunächst was die menschliche Interaktion und kooperativen Fähigkeiten vermeintlich ausmacht, insbesondere im Hinblick auf die frühkindliche Entwicklung. Ich zeige auch auf, welche vergleichenden Verhaltensdaten von anderen Primatenarten es bisher gibt zur Aufklärung der evolutionären Grundlagen des menschlichen Sozialverhaltens. Anschließend gehe ich auf meine eigene Forschung ein, die sich mit den obigen Fragen befasst und sich dabei an neusten Methoden bedient (e.g., Infrarot-/Wärmebildanalysen, Eye-tracking, KI-basiertes Motion-tracking). Durch kontrollierte und besser geeignete experimentelle Paradigmen sowie den genannten neuartigen Technologien stellen meine Ergebnisse bisher etablierte Theorien infrage und ermöglichen eine nuanciertere Sichtweise auf die Einzigartigkeit des Menschen. Insbesondere hebt meine Forschung die bemerkenswerten emotionalen, interaktiven und kommunikativen Fähigkeiten anderer Primatenarten hervor. Dies fordert ein Umdenken hinsichtlich der evolutionären Entwicklung menschlicher kooperativer Fähigkeiten, sowie der «Einzigartigkeit» unserer Sprache und Kognition. Vor allem aber zeigt meine Forschung, wie viel noch über die biologischen und evolutionären Grundlagen unseres Sozialverhaltens zu entdecken ist.
 

Anmeldung

 


Übernächste Ringvorlesung

Mittwoch, 25. Juni 2025 | 18.30–20.00 Uhr | 

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