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Ringvorlesung «Forschung und Praxis in der Frühen Kindheit»

Die Ringvorlesungen finden regelmässig jeweils am letzten Mittwoch der Monate Januar, April, Juni und November statt.

Das Binationale Zentrum Frühe Kindheit lädt zur nächsten kostenfreien Ringvorlesung der Reihe «Forschung und Praxis in der frühen Kindheit» ein.

Mittwoch, 29. Januar 2025 | 18.30–20.00 Uhr | Online-Durchführung

Referent und Thema

Thema: Das (un)sicher gebundene Gehirn: Bindungstheorie trifft auf Soziale Neurowissenschaften 

Referent: Dr. Pascal Vrtička PhD, FHEA, Associate Professor (Senior Lecturer), Centre for Brain Science | Department of Psychology | University of Essex

Der Anlass wird von Dr. Yvonne Reyhing moderiert und umfasst einen Beitrag. Interessierte können sich hier für die Online-Durchführung anmelden. Informationen zum Zugang erhalten Sie nach erfolgter Anmeldung per E-Mail.

Abstract:

Die der Bindungstheorie zugrunde liegenden psychologischen und neurophysiologischen Prozesse werden bereits seit fast hundert Jahren wissenschaftlich untersucht. Innerhalb der letzten zehn Jahre ergaben sich daraus entscheidende Fortschritte in unserem Verständnis des menschlichen Bindungsverhaltens. In meinem Vortrag werde ich zunächst die Ursprünge der Bindungstheorie beschreiben und ihre beiden Haupttraditionen erläutern, die in der Entwicklungs- und Sozialpsychologie verwurzelt sind. Dabei werde ich auf die vielen verschiedenen Arten der Konzeptualisierung und Messung von Bindung eingehen und deren Gemeinsamkeiten und vor allem Unterschiede erklären, die leider sehr oft zu Verwirrung und Missverständnissen führen. Anschließend werde ich beschreiben, weshalb ein detailliertes Verständnis der dem menschlichen Bindungsverhalten zugrunde liegenden neurophysiologischen Prozesse so wichtig ist — weil letztere entscheidende zusätzliche und objektive Informationen liefert, die weit über Erkenntnisse aus Verhaltensbeobachtungen, Selbstberichten und Befragungen hinausgehen. Abschließend werde ich unser neuestes funktionelles neuroanatomisches Modell des menschlichen Bindungsverhaltens skizzieren und aufzeigen, dass alle Bindungsstile sinnvolle und notwendige Anpassungen an spezifische Umweltanforderungen darstellen. Wir sollten Bindungsstile daher nicht als grundsätzlich “gut” oder “schlecht” betrachten, sondern differenziert auf die vielen unterschiedlichen Resilienz- und Risikofaktoren eingehen, welche wir Dank der neusten Erkenntnisse aus den Sozialen Neurowissenschaften heutzutage viel besser verstehen.
 

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Übernächste Ringvorlesung

Mittwoch, 30. April 2025 | 18.30–20.00 Uhr | 

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